Frische Filme
Woman, Anastasia Mikova und Yann Arthus-Bertrand, 2020
Frauen aus aller Welt, verschiedenen Alters, unterschiedlicher Farben und Formen – wie leben sie? Was ist ihnen wichtig? Hoffnungen und Träume, Freud und Leid – Fragen zu all diesen Themen stellten die Regie Führenden den Frauen aus 50 Ländern in Nord und Süd, arm und reich. Es ist schön, die Frauen in ihrer Klarheit zu sehen, teilzuhaben an ihren Vorstellungen. Ausgangspunkt für den Film war den Status der Frauen als Indikator für die Gesundheit einer Gesellschaft zu nehmen – da ist noch immer viel zu tun. Inspirierend.
Un monde plus grand, Fabienne Berthaud, 2019
Der Film beruht auf wahren Ereignissen im Leben von Corine Sombrun, die darüber ein Buch schrieb: Mein Leben mit den Schamanen. Sie hatte in der Mongolei ihre eigenen schamanischen Fähigkeiten entdeckt und liess sich während ihrer Trancezustände immer wieder wissenschaftlich untersuchen. Abenteuerlich.
Notre Dame, Valérie Donzelli, 2019
Eine Architektin gewinnt einen Wettbewerb für die Neugestaltung des Platzes vor der Kathedrale. Ihr Modell ist farbenfroh und lockt mit runden Formen. Die städtischen Baubehörden nehmen dem Plan jegliche Eigenwilligkeit bis schliesslich ein phallisches Konstrukt übrig bleibt. Das erbost die PariserInnen. Fantastisch.
Alice et le maire, Nicolas Pariser, 2019
Dem Bürgermeister von Lyon gehen die Ideen aus. Er fühlt sich leer. Eine junge Philosophin stellt Gewissheiten in Frage. Während er immer lebendiger wird, verunsichert dies das bürokratische Umfeld. Anregend.
It must be heaven, Elia Suleiman, 2019
Fast ein Stummfilm: der Regisseur und Hauptdarsteller spricht ganze 2 Worte. Doch sein Gesicht, seine Gestik, seine Mimik, seine Augen erzählen die ganze Geschichte unserer seltsamen Welt. Fabelhaft.
Un divan à Tunis, Regie und Drehbuch: Manele Labidi, Frankreich 2019
Die französisch-tunesische Regisseurin zeigt mit dem Sofa in Tunis wie eine Psychoanalytikerin in ihre frühere Heimat Tunis zurückkehrt und dort Therapie und Analyse anbietet. Der Redebedarf der tunesischen Bevölkerung ist nach der Revolution 2011 gross. Da die Mühlen der Bürokratie langsam mahlen, empfängt sie die Klientel auf dem Dach des Hauses ihres Onkels. Spannende Geschichten entfalten sich, Witz und Humor machen den Alltag in seiner lähmenden dem Alten verhafteten Starre erträglich. Köstliche 88 Minuten, in denen man viel über Tunesien, die Situation der Menschen dort, die Nöte und Sorgen von Frauen und Männern erfährt. Informativ und inspirierend.