… das schreiben wir so dahin und sagen es auch oft und gern.

Wie gut tut es da, der Bedeutung nachzusinnen, sich die Freundlichkeit wirklich zu wünschen. Peter Bichsel, bald 80jähriger Schriftsteller aus Solothurn, beschäftigt sich damit in monatlichen Kolumnen für die Schweizer Illustrierte.
Gesammelt oder auch versammelt in einem handlichen Büchlein erhellen die kurzen Erzählungen alltägliche Begebenheiten, trösten und lassen Gewohntes, Vertrautes in einem neuen, milderen Licht erscheinen.
Voller Wehmut schreibt Bichsel über seine 20minütige Zugreise nach Biel zu seinem inzwischen verstorbenen Schriftstellerkollegen Jörg Steiner. Mit Bichsel denken wir über Streitkultur nach, freuen uns am Briefträger, der die zugestellten Karten vor der Auslieferung selber liest und sie dann mit entsprechenden Bemerkungen überreicht. Wir kommen ins Nachsinnen darüber, ob das Gegenteil von jung tatsächlich alt ist und was wäre dann das Gegenteil vom Matterhorn?
Freundlich, freundschaftlich fühle ich mich dem Schreiber verbunden – obgleich ich ihn nur vom Lesen und von Lesungen her kenne.

Peter Bichsel: Mit freundlichen Grüssen
Insel Verlag Berlin 2014, 189 Seiten