Abschiede – endgültige Abschiede. Immer wieder Abschiede unterschiedlicher Art im Leben.
In der Bibliothek des Ayurvedahotels fand ich gleich zwei Bücher von Söhnen zum Tod des Vaters geschrieben. Rodrigo Garcia, Filmemacher und Kameramann notierte sich Gedanken und Gefühle als sein Vater, der Nobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez im Sterben lag.
Hannes Ringlstetter, Jahrgang 1970, Autor, Musiker, Kabarettist, Schauspieler schrieb seine Erinnerungen während des Trauerjahrs.
Erinnerungen ans Pilze sammeln, an den Musikunterricht, an die Strenge des Vaters, an die Güte. Er erkennt, wie viel er von diesem Menschen, einem Gymnasiallehrer, der von 1929- 2022 gelebt hatte, gelernt und übernommen hat. Er reflektiert, was er gern übernimmt, was er anders machen möchte.  Er ist dankbar für die Strenge, für die Freiheit, für die Anerkennung, für die innige Beziehung – der Vater ist nicht sein leiblicher Vater, Ringlstetter war früh adoptiert worden.
Auch dieses Buch bewegt, berührt, regt an, sich mit dem Sterben naher Menschen, dem eigenen Tod zu befassen.

Hannes Ringlstetter: Ein Steinpilz für die Ewigkeit – Mein Abschied vom Vater, dtv München 2024, 159 Seiten