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Wurzelstudien

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Sinnlich – von aussen durch das geheimnisvolle Cover, das angenehm sich anfühlende Papier – innen dann durch den ebenfalls geheimnisvoll anmutenden Text. Das Geheimnis der Natur möchte die Autorin ergründen und sie nähert sich dem mit Anmutungen, anmutig schreibend, andeutend – sodass ich als Lesende weiterspinnen kann. Meine Vorstellungskraft wird sanft geführt, eher gelockt. Hinaus in die Natur, hinein ins Detail. Wieder weiter zum grösseren Ganzen. Lustwandelnd reise ich mit Anna Ospelt durch ihre Geschichte, erfahre Geschichten und Phantasien. Nature writing nennt man im angelsächsischen Sprachgebrauch diese Literaturgattung. Die Sinnlichkeit des Buchs nährt die Sinne, macht Natur erlebbar durch Worte.  Hier ein paar Kostproben:

«Das Sympathische an Insekten und Maulwürfen, Pilzen und leichten Samenkörnern ist, dass sie sich nicht an Grenzen halten», S. 98

«Wenn Kiefern kippen, klingt es wie Kinderkichern….Auch wenn es sich in der Fachterminologie um Adern statt Sehnen handelt, löst der Anblick durchscheinender Baumblätter eine Form von Sehnsucht in mir aus», S. 105

Ospelts Naturschreiben lockt zu eigenen Versuchen.

Anna Ospelt: Wurzelstudien, Limmat Verlag Zürich, 2020, 126 Seiten

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