Eigentlich…
Ja, das ist mein Leben; nein, ich will doch dies; vielleicht wäre jenes besser?
Doris Knecht beschreibt das Hin und Her, das unser Geist bisweilen veranstaltet. Eigentlich ist ein Wort, das diese Bewegungen unserer Denkerei ebenfalls gut beschreibt. Eigentlich will ich so leben; eigentlich hätte ich dies wählen sollen; eigentlich….was ist mein Eigenes?
Eigentlich ist die Erzählerin zufrieden mit ihrem Leben, alles hat sich gefügt, sie hat eine Wohnung in der Stadt, ein Haus auf dem Land, Freundschaften, die Kinder sind gross, ein Hund scharwenzelt um sie herum, die Freundin heiratet, sie wird Trauzeugin. Alles ist doch eigentlich gut – oder?
Und jetzt trifft sie einen Freund aus Jugendtagen, aus Zeiten vor Heirat und Scheidung. Es kribbelt, was wäre wenn…
Sie treffen sich, die Anziehung, genährt aus Erinnerungen, wächst. Sie wartet, wie früher….auf seinen Anruf, seine Mail, seine Nachricht. Ist es das, was im eingerichteten Leben noch fehlt?
Schauen wir ….ihr zu, wie sie Momente in ihrem Alltag, bei ihren Projekten beschreibt….
Es kommt gut…trotz einer Flut, die alles offenbart.
Was das Gute ist? Selber lesen!
Lohnt sich! Macht Freude!
Frohe Sommerlektüre!
Aufgrund des froh stimmenden, üppigen Blumenumschlags hatte ich zum Buch gegriffen, mich in den ersten Seiten fest gelesen und es schliesslich am Bahnhof kurz vor Abfahrt des Zugs gekauft.
Doris Knecht: Ja, nein, vielleicht, Roman, Hanser Berlin 2025, 238 Seiten