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ja … und…

„Am Anfang ist der Zweifel.“

Damit beginnt das Buch, damit beginnt der Monolog, den die Autorin auf der Schaubühne in Berlin vortrug und den ich in den Kammerspielen München erlebte.

Angesprochen vom Zweifeln. Gedankengängen folgend, mit allen im Saal denken und Ereignisse analysieren. Eine seltene Theaterstimmung. Reflektierend, mit gehend bei den Worten, die so klar und konkret ausgesprochen wurden.

„Der Bademantel. Ich kann mich einfach nicht einkriegen über den Bademantel. Überall taucht in den #metoo-Geschichten dieser Bademantel auf…im Büro…bei einer Besprechung. In einem als professionell simulierten Kontext.“

Emcke macht deutlich, wie absurd diese Situationen sein müssen und wie verwirrend, verstörend, einschüchternd – denn es geht um Macht. Weniger um Sexualität.

Wo bleibt das Begehren, das beide Seiten bejahen? Es geht ihr tatsächlich um die Lust, keineswegs sind Frauen – und auch Männer, die übergriffiges Verhalten anprangern, lustfeindlich. Sie wollen lediglich, nein nicht nur lediglich, sondern überhaupt und generell für voll genommen werden. Gleichwertigkeit. Ja heisst ja und dann kann verhandelt werden.

Und ein nein ist ebenso deutlich.

Carolin Emcke: Ja heisst ja und… Ein Monolog, S. Fischer Verlag Frankfurt am Main 2019, 110 Seiten

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