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Gärtnerinnen

Gärten bezaubern. Wahrscheinlich ist es das Zusammenspiel von Natur und Kultur, das mich entzückt. Und bei diesem Buch war es wieder einmal der prachtvoll-blumige Einband, der mich lockte wie auch die zahlreichen Bilder von Gärten, Blumen, Gärtnerinnen, Schmetterlingen. Zwar wurden von alters her Blumen und Gärten den Frauen zugeordnet, doch Gartenbauschulen durften sie erst ab Ende des 19. Jahrhunderts besuchen, mussten dazu allerdings Männerkleidung tragen, die Haare unter Mützen verstecken. Ab dem 20. Jahrhundert schaffen Künstlerinnen – Literatinnen, Opernsängerinnen und andere – Gärten der Begegnung, der Feste, des Lernens und Lehrens. Man denke an den Gemüsegarten, den die frühere First Lady der USA, Michelle Obama, auf dem Gelände des Weissen Hauses in Washington anlegte. Den ihre Nachfolgerin platt machen liess.
„Wo die Blumen selbst die Planung des Gartens übernommen haben, ziehe ich mich höflich zurück, denn sie sind Intelligenzen, die das Geschehen lenken, und greifen dort an, wo wir stümpern,“ schrieb die britische Gartengestalterin Norah Lindsay (1873-1948). Die Kräuterfrau Jeanne Baret (1740-1804) aus dem Burgund reiste ab 1766 mit Bougainville nach Südamerika und zu den Südseeinseln, als Assistent, denn sie musste sich als Mann verkleiden.
Schlossgärten, Parks, Baumschulen, Nutzgärten erfreuen in farbenfrohen Fotografien, zauberhaften Zeichnungen Augen und Herz. Einfach schön.
Claudia Lanfranconi: Ladys in Gummistiefeln – Noch mehr Damen mit dem grünen Daumen, Elisabeth Sandmann/Insel Taschenbuch, München/Berlin 2017, 160 Seiten

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